Chronischer Schmerz und psychische Traumatisierung. Konsequenzen für eine neurobiologisch fundierte Psychotherapie

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Chronischer Schmerz und psychische Traumatisierung. Konsequenzen für eine neurobiologisch fundierte Psychotherapie

Im neuen ICD-11 sind chronische Schmerzzustände als eigenständige Krankheitsgruppe aufgeführt (MG30). Dabei wird zwischen sekundären, bei denen eine Gewebeschädigung zugrunde liegt, und primären, bei denen zentrale Sensitivierungsprozesse verantwortlich sind, unterschieden. Bei diesen chronischen primären Schmerzen nutzt das Gehirn zentrale Netzwerke, welche auch bei der Stressverarbeitung eine wesentliche Rolle spielen. Dies erklärt auch, warum bei PTBS als ein Hauptsymptom oft Schmerz auftritt. Aufgrund von ungünstigen Umweltbedingungen in Kindheit und Jugend kann es durch die erfahrungsgesteuerte neuronale Plastizität zu einer Dysbalance zwischen den normalerweise antagonistisch interagierenden Salienz- und Ruhezustands-Netzwerken (SN bzw. DMN) kommen, d.h. Gefahrenorientierung überwiegt gegenüber dem „Blick nach innen“. Dies hat Auswirkung auf die Erwartungshaltung („prior“), welche im Hinblick auf eingehende Sinnesreize vom Gehirn zur Einsparung benötigter Energie jeweils geschaffen wird („predictive processing“). Beim Abgleich von Vorannahme und realem sensorischen Input kann es im Rahmen von nicht-bewussten Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu Fehleinschätzungen („errors“) kommen: aufgrund vorausgegangener (kontextueller) Prägungen signalisiert das Gehirn „Schmerz“ und gibt damit dem aktuellen sensorischen Input weniger Gewicht als den Vorannahmen. Durch ärztliche Maßnahmen in Diagnostik (z.B. „Bandscheibenvorfall“) und Therapie (z.B. Verordnung von Schmerzmitteln) können sich solche Fehleinschätzung noch weiter verfestigen.

Das Seminar möchte diese neurobiologischen Zusammenhänge bei chronischen primären Schmerzen verstehbar machen und daraus Konsequenzen für Diagnostik und Therapie ableiten. In der Diagnostik geht es dabei um den Ausschluss sekundärer Schmerzzustände und die Erfassung vorausgegangener biographischer Prägungen, in der Therapie um eine ausführliche Aufklärung der Patientinnen und Patienten über diese Zusammenhänge, die Erkennung von gefahrenbezogenen Trigger Situationen für eine solche Fehleinschätzung sowie die Veränderung von Vermeidungsstrategien im Umgang mit den psychischen Grundbedürfnissen (Bindung/Beziehung, Kontrolle, Selbstwert, Spaß und Freude) aus Angst vor Zurückweisung und Enttäuschung. Ziel der Behandlung ist eine vollständige Schmerzremission.


Seminarkostenstruktur:
Kartenarten der VeranstaltungKosten in €
Mitglieder THZN mit Frühbucherrabatt bis zum 27.10.2024286 €
Nicht-Mitglieder THZN mit Frühbücherrabatt bis zum 27.10.2024306€
Mitglieder THZN ohne Frühbucherrabatt ab dem 28.10.2024320€
Nicht-Mitglieder THZN ohne Frühbucherrabatt ab dem 28.10.2024340 €
Studierende ab dem 28.01.2025100,00€

Seminarbedingungen:
10 % Frühbucherrabatt bis vier Monate vor Beginn der Veranstaltung.
Studierende, Arbeitslose, Psycholog*innen in Ausbildung können, falls die Fortbildungen einen Monat vor Beginn noch nicht ausgebucht sein sollten, für 50  € pro Veranstaltungstag teilnehmen.

Bei Rücktritt bis vier Wochen vor Seminarbeginn wird die Seminargebühr abzüglich einer Bearbeitungspauschale von 40 € zurückerstattet. Bei späterer Abmeldung ist die Rückerstattung nur dann möglich, wenn der Platz anderweitig vergeben werden kann.

Vereinsmitglieder des THZN erhalten auf die Workshops einen Preisnachlass von 20 €

Wir möchten darauf hinweisen, dass keine Schadensersatzansprüche gegenüber dem Veranstalter geltend gemacht werden können, wenn ein Seminar durch unvorhergesehene Ereignisse oder allgemien durch höhere Gewalt erschwert oder verhindert wird.



 
Wo:
TraumaHilfeZentrum Nürnberg e.V.
Glockenhofstr. 51
90478 Nürnberg
Wann:
Fr. 28.02.2025, 10:00 Uhr - Sa. 01.03.2025, 18:00 Uhr

Zusatzinfos:


Seminarleitung: Prof. (em) Dr. med. Ulrich Egle

Veranstaltungszeiten:
Freitag, den 28.02.2025      von 10 bis 18 Uhr
Samstag, den 01.03.2025   von 10 bis 18 Uhr


Bezahlung:
Bei der Buchung des Frühbucherrabattes genügt eine Bezahlung bis zum 27.10.24.
Es ist bis dahin auch möglich in Raten zu bezahlen. Bitte schreiben Sie dann den Vermerk 1. Rate für Seminar "Chronischer Schmerz" - 2025 etc. auf die Überweisung.

Verpflegung:
Bei allen unseren Veranstaltungen gibt es sowohl Pausenverpflegung mit Kaffee, Tee, Wasser, Gebäck und Obst als auch ein kleines Catering in der Mittagspause mit Fingerfood oder Suppe. Es gibt immer auch etwas Vegetarisches. Sie können uns gerne per Mail ihre Verpflegungswünsche mitteilen.

Unsere Seminarräume sind nicht barrierefrei.

Anfahrts- & Ortsbeschreibung:


Die Räume des THZN im Gebäude:
Die Räume des THZN befinden sich im Gebäude der Kinderkrippe und der staatlichen Schulberatungsstelle für Mittelfranken. Unsere Räume befinden sich im zweiten Stock auf der linken Seite. (nicht barrierefrei)
Hier erwarten wir Sie und freuen uns auf Ihr Kommen.

Anfahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bitte nehmen Sie vom Nürnberger Hauptbahnhof die Buslinie 43 Richtung "Heinemannbrücke" oder die Buslinie 44 Richtung "Zerzabelshof Ost" bis zur Haltestelle "Untere Baustraße".
An der Haltestelle folgen Sie der Straße und biegen nach ca. 50 Meter rechts in die "Untere Baustr." ein. Nach ca. 300 Meter, an der Kreuzung "Kirchenstraße" sehen Sie das Gebäude der Kinderkrippe und der Schulberatungsstelle rechts vor sich liegen.

Parkmöglichkeiten:
Das THZN kann keine Parkplätze für Seminargäste zur Verfügung stellen. Die Parkmöglichkeiten beim THZN sind leider begrenzt da wir uns in einem Wohngebiet befinden.
Bitte suchen Sie in den angrenzenden Straßen nach freien Parkplätzen.
 

Gebühren mit Verpflegung


THZN-Mitglied mit Frühbucherrabatt

286,00 €

 

(inkl. 0,00% MwSt.)

 

Nicht-Mitglied mit Frühbucherrabatt

306,00 €

 

(inkl. 0,00% MwSt.)